16 Dezember 2016

[Rezension] Der Winter der schwarzen Rosen von Nina Blazon



Der Winter der schwarzen Rosen
Nina Blazon
Fantasy
Ab 14 Jahre
Gebundenes Buch mit Schutzumschlag
544 Seiten, 13,5 x 21,5 cm, 5 s/w Abbildungen
ISBN: 978-3-570-16364-1
€ 16,99 [D] | € 17,50 [A] | CHF 22,90* (* empfohlener Verkaufspreis)
Verlag: cbt
Erschienen: 05.10.2015
 Ein Epos über Magie, Verrat und Liebe
In einer Festung, geschützt durch dunkle Magie, suchen die Zwillingsschwestern Tajann und Lili Zuflucht vor ihren Verfolgern. Die eine Schwester versteckt sich hier mit dem Junglord Janeik, um ihre verbotene, aber leidenschaftliche Liebe leben zu können. Die andere ist auf der Flucht vor der zerstörerischen Liebe eines Gestaltwandlers. Doch mit den dunklen Mächten spielt man nicht. Das beginnen auch Tajann und Lili bald zu ahnen. Denn etwas lauert in den Mauern, etwas Unberechenbares, etwas Böses ...




Liljann und Tajann sind Zwillingsschwestern und Töchter eines ehrlosen Jägers, die in einer abgelegenen Holzhütte im Königreich Taris als Gerbermädchen ihr Überleben sichern.
Früh verloren die beiden Mädchen ihre Mutter bei einem tragischen Unfall und während Liljann schweigsam und zurückhaltend ist, gleicht Tajann ihrer Mutter in vielen Facetten und hat nur ein Ziel: Am Hof der Herrscherin Lady Jamala von Calia Fuß zu fassen.
Doch in Taris herrschen unumgängliche Gesetze und fest eingefahrene Traditionen, die besagen, dass die Erstgeborenen von ihren Vätern freigesprochen werden und ihre Heimat unwiederbringlich verlassen müssen. Erst dann dürfen Zweitgeborene ihre Wahl treffen und frei sein. Für Tajann ein schweres Schicksal, denn ihr Vater will ihre Schwester nicht freigeben.
Liljann hingegen plagen Ängste über ihre ungewisse Zukunft und Geheimnisse die den Tod bringen können, deshalb findet sie sich mit der Sitution ab solange es möglich ist.

Als die Schwestern zu einem Fest am Hof der Lady eingeladen werden, bekommt Tajann endlich die Chance ein Teil dieser Gesellschaft zu werden. Doch das Opfer ist hoch, die Zeit knapp und der Verrat folgenschwer...


Das vierte Buch zur Faunblut Welt hat mich wieder vollkommen in seinen Bann gezogen. Dabei schleicht sich die Geschichte ruhig und leise unter die Haut und versprüht mit einem bildlichem Erzählstil fantastische Darstellungen einer düsteren und außergewöhnlichen Welt.

Die Charaktere Liljann und Tajann könnten gegensätzlicher nicht sein und zwischen ihnen herrscht eine Hass-Liebe, gegen die sie sich nicht wehren können. Beeinflusst durch festgefahrene Traditionen ist ihre Schwesterliebe durch Ängste, Sehnsüchte und Unsicherheiten getrübt.

Liljann van Torra ist schüchtern und voller Zweifel, denn sie sieht verbotene Dinge und beherrscht Fähigkeiten, die niemals Jemand erfahren darf. Deshalb versucht sie sich von Menschen fernzuhalten, um sich selbst zu schützen. Sie weiß, dass ihre Schwester sich nach Freiheit sehnt, aber ihr eigener Weg würde sie ins düstere, schattenhafte Grauland führen, das nur wenige betreten und lebend verlassen haben. Ein Schicksal dem sie sich nicht gewachsen fühlt, bis sich plötzlich alles auf wundersame Weise zu fügen scheint.

Tajann van Torra hingegen hat nicht nur das Aussehen ihrer Mutter geerbt, sondern auch den Freiheitsdrang, die Leidenschaft für die Jagd und strebt nach Größerem, als ein Gefängnis in Form einer Holzhütte bei ihrem vergrämten Vater. Sie liebt ihre Schwester und doch setzt sie für ihre Ziele alles auf eine Karte und bemerkt zunächst nicht, dass sie längst eine Spielfigur in einem intriganten Machtgefüge ist.

Nina Blazon hat mal wieder ein kleines Meisterwerk der Vielschichtigkeit erschaffen, was die Figuren der Geschichte betrifft. Jeder Einzelne kämpft für seine Träume, Sehnsüchte, die Liebe und Macht. Deshalb wirken alle Protagonisten authentisch, egal wie grausam die Gedankengänge teilweise erscheinen.

Dabei lässt die Autorin wieder viel Kreativität walten, schlägt ernste Töne an, die sich auf das Leben übertragen lassen und überzeugt mit einfallsreichen Ideen, in Form von magischen Fähigkeiten, dunkler Magie und unheimlichen Wesen.

Während ich in “Ascheherz“ zwar Ansätze der gemeinsamen Faunblut Welt bemerkte, aber alles ziemlich unausgegoren wirkte, fanden sich in diesem vierten Band durchgehend interessante Parallelen, wie die Todesfeen oder Erzählungen zu geschichtlichen Hintergründen, Legenden und Sagen, die sich wunderbar in das Gesamtkonzept fügten und gelungene Verbindungen zwischen den Werken schufen (Empfohlene Reihenfolge: Faunblut, Ascheherz, Der dunkle Kuss derSterneDer Winter der schwarzen Rosen).

Zudem enthält dieses Buch am Ende eine detaillierte Karte, die meiner Vorstellung beim Lesen absolut gerecht wurde.


“Der Winter der schwarzen Rosen“ ist eine unvorhersehbare, meist ruhige, bildhafte und düstere Geschichte über das Schicksal zweier Schwestern, die im Innersten eines miteinander sind: Tief verbunden. Träume, Liebe, Hass, Verrat, Hoffnung und Geheimnisse führen alle Beteiligten auf Pfade, die mich immer wieder überraschen konnten.

Berührend erzählt, durchzogen mit vielen tragischen Momenten, entführt Nina Blazon in eine Fantasy Welt, die bis zum Schluss undurchschaubar und im Gedächtnis bleibt. Empfehlenswert!

Erzählstil: ❁❁❁❁ | Idee: ❁❁❁❁ | Ausarbeitung: ❁❁ | Charaktere: ❁❁❁❁ | Tempo/Spannung: ❁❁❁❁

Gesamtwerk:


 5 von 5 (4,8)

4 Kommentare:

  1. Huhu Katie!!!

    Wie schön dass es dir auch so gut gefallen hat! Es war ja mein erstes Buch der Autorin und ich war auch total begeistert - vor allem der Schreibstil ist einfach bezaubernd! ♥
    Allerdings ist das der vierte Band, der dritte Teil ist "Der dunkle Kuss der Sterne", das spielt auch in der Faunblutwelt ;)

    Ascheherz werd ich ja im Dezember (hoffentlich) noch lesen und ich bin sehr gespannt!

    Ganz liebe Grüße! Aleshanee

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  2. Huch, echt? Oha, das hatte ich sogar schon gelesen, während meiner Blogpause und fand es richtig gut. :-o Allerdings kann ich mich nicht mehr an viel erinnern. *g*Jetzt muss ich es natürlich re-readen, dann gibt es da nämlich bestimmt auch Verbindungen, die mir vorher gar nicht aufgefallen sind. =) Ich korrigiere das gleich mal in der Rezi. Danke für den Hinweis. ^^

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    1. Als ich das Buch gelesen hab, wusste ich gar nicht, dass das zu den anderen gehört! Hab mich dann direkt ein bisschen geärgert, weil ich sowas immer gerne in der Reihenfolge lese. Zum Glück sind sie ja voneinander unabhängig, aber so kleine Verbindungen gibts ja doch ...
      Zumindest kann ich jetzt Band 1 - 3 lesen und Ascheherz wartet jetzt fast schon wieder zu lange *g*

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  3. Ich fand leider Nina Blazon beim letzten Buch irgendwie seltsam, darum weiss ich nicht ob ich das tatsächlich anschauen sollte!

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