01 November 2013

[Rezension] "Breathe-Gefangen unter Glas" von Sarah Crossan


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Gestaltung:
Die Covergestaltung ist wirklich gelungen und spiegelt die zwei Seiten der Glaskuppel wider. Auf der einen Seite das künstliche "Breathe" und auf der Anderen das dunkle "Ödland". Der Umschlag ist durch die Hochglanz Optik außerdem noch ein "Eyecatcher". Die Buchdeckel hingegen sind in einem schlichten Blau gehalten und auch die Innengestaltung ist schlicht.

Worum geht´s?
"Der Gedanke, dass Tiere das gleiche Recht auf Luft und Leben haben könnten wie Menschen, war mit einem Schlag aus den Köpfen verschwunden. Aber Bäume und Pflanzen waren zu dem Zeitpunkt ja auch schon nicht mehr wertgeschätzt worden."   Zitat S.111 Alina

Die Menschheit hat sich selbst fast ausgerottet. Der Gier verfallen wurden Meere und Pflanzen zerstört, die zum Überleben nötig sind und mit ihrem Verschwinden die Luft zum Atmen geraubt. Die letzten Menschen haben es geschafft Kuppeln mit einer künstlichen Sauerstoffversorgung zu errichten. Und in einer dieser Kuppeln leben Bea und Quinn, in "Breathe".
Als Sohn eines einflussreichen Politikers lebt Quinn als Premium Bürger auf der Sonnenseite der Kuppel und hat Alles was er sich wünschen kann. Bea hingegen zählt als Second zu der armen Bevölkerung. Sie und ihre Eltern müssen jeden Tag dafür kämpfen ausreichend Sauerstoff zu bekommen, denn in einer Zeit wo die Luft zum Atmen keine Selbstverständlichkeit mehr ist muss man dafür teuer bezahlen.
Trotz dieser Zweiklassengesellschaft verbindet Quinn und Bea eine innige Freundschaft. Als die Beiden, mit Sauerstoffflaschen bewaffnet, einen Ausflug ins Ödland unternehmen wollen, treffen sie auf die flüchtige Alina und helfen ihr bei der Flucht aus der Kuppel.
Noch ahnen die die Beiden nicht was sich hinter diesem geheimnisvollen Mädchen verbirgt und auch nicht, dass ihr Leben in "Breathe" auf einer riesigen Lüge und intriganten Machenschaften basiert...


"Atmen ist ein Grundrecht, kein Privileg. Und ich will nichts anderes, als dieses Grundrecht, das uns genommen wurde, zurückerobern."                                                 Zitat S. 11 Alina


Charaktere:
Ich kann diese Geschichte jedem empfehlen der auf gut ausgearbeitete Protagonisten wert legt, denn dieses Buch konnte mich vor Allem durch die völlig unterschiedlichen Charakterzüge und Stärken/Schwächen überzeugen.
Bea war mir von Anfang an sympatisch und ich habe sie sofort ins Herz geschlossen und mit ihr gelitten. Sie ist sehr sanftmütig, hilfsorientiert und ein Denkermensch, der nach Gerechtigkeit strebt. Im Verlauf nahm ihre Gefühlswelt aber soviel Platz ein, dass es für mich hart an der Grenze zum Übertriebenen entlang schlidderte.
Quinn konnte mich zu Beginn mit seiner oberflächlichen "Blindheit" überhaupt nicht überzeugen. Mit der Zeit wurde er aber immer facettenreicher und entwickelt sich enorm weiter, indem er die Dinge immer realistischer wahr nimmt und enormen Mut beweist. Deshalb hat sich auch meine Meinung zu ihm immer weiter ins Positive geändert, obwohl die ein oder andere Wandlung etwas abrupt und dadurch unglaubwürdig von statten ging.
Auch Alina verkörpert eine interessante Rolle, allerdings wurde ich, während der kompletten Geschichte, nicht so recht mit dieser Rebellin warm. Von den drei Hauptcharakteren wurde sie, meiner Meinung nach, am Schlechtesten verbildlicht, denn von ihren Charakterzügen ließ sie am Wenigsten durchblicken. Sie dient eher als Aufklärungsfigur und lüftet viele Rätsel, die durch die beiden anderen Charaktere nicht geklärt werden können.
Die Außgestoßene "Maude" und die Rebellenanführerin "Petra" finde ich auch noch erwähnenswert, denn Maude nimmt eine recht große und bedeutende Rolle ein. Durch sie bekommt der Leser Einblicke in die Vergangenheit, mit der sie immer noch zu kämpfen hat.
Petra war für mich ein absolut negativer Faktor und mit ihrer übertrieben strengen, abwertenden Art die ganze Handlung durch unsympatisch. 


Schreibstil/Aufbau/Idee:
Wie es bei Jugendbüchern üblich ist hat Sarah Crossan einen einfachen und flüssigen Schreibstil und eine kurzgehaltene Satzform gewählt. Und trotzdem schafft sie es dieses heikle Gesellschaftsthema, mit glaubwürdigen Hintergrundinformationen auszuschmücken und dem Leser realistisch näher zu bringen. Auch die Ich- Erzählform aus den Perspektiven von Alina, Bea und Quinn ist gut gewählt, weil die Charakterezüge jedes Einzelnen zur Geltung kommen.
In jedem, kurzgehaltenen, Kapitel bekommt man Einblick in einen anderen der drei Charaktere.
Die Geschichte beginnt mit einem ziemlich rasanten Start und fesselt im Verlauf durch viel Spannung, die sich immer mehr steigert und Rätsel, die erst nach und nach gelüftet werden. Außerdem wurden einige unvorhersehbare und gut durchdachte Wendungen in die Handlung eingebaut, die mich überrascht haben. Auch das Finale konnte bei mir,gleich doppelt, punkten und überzeugen und schließt die Geschehnisse in sich ab, während Spielraum für eine Fortsetzung gegeben wird.
Ich hätte mir bei dieser durchaus realistischen Zukunftsversion, noch etwas mehr Tiefe, was die Thematik betrifft, gewünscht, aber die Idee und Aussage finde ich auch so sehr gelungen.

Meine Meinung:
"Breathe-Gefangen unter Glas" von Sarah Crossan ist eine gelungene und durchaus vorstellbare Dystopie mit kleinen Schwächen, die zum Nachdenken anregt und, zum Teil, die schon gegenwärtige Gesellschaftssituation widerspiegelt. Mich konnte vor Allem die tolle Idee, starke Charaktere und die ständig steigende Spannung, sowie der flüssige Schreibstil überzeugen.

Für Liebhaber von Dystopien ist dieses Buch absolut empfehlenswert!

Bewertung:
Inhalt: 5/5
Gestaltung: 4/5
Charaktere: 4/5
Schreibstil: 5/5
Aufbau: 4/5

Gesamturteil:
4 von 5

©http://katiesfanstasticdystopia.blogspot.de

Band 2 "Breathe-Flucht nach Sequioa" ist am 01. November 2013 erschienen"

Quelle: 

1 Kommentar:

  1. Du hast die Schriftfarbe dem Cover angepasst - sehr toll xD Diese Rezi ist auch besser lesbar! Hier ist übrigens meine Meinung zum Buch: http://evyswunderkiste.blogspot.de/2014/05/breathe-von-sarah-crossan.html

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