29 November 2016

Rezension: Ascheherz von Nina Blazon


Ascheherz 
Nina Blazon
Fantasy
Gebundene Ausgabe (nicht mehr beim Verlag erhältlich)
Taschenbuch:
€ 9,99 [D] inkl. MwSt. € 10,30 [A] | CHF 13,90*
(* empf. VK-Preis)
ISBN: 978-3-570-30823-3
VERLAG: Cbt

  (Achtung! Verrät sehr viel über den Inhalt)
Eine Liebe stärker als der Tod Seit einem Unfall ist Summers Gedächtnis wie ausgelöscht. Doch sie weiß, dass ihr jemand nach dem Leben trachtet. Als sie mit dem geheimnisvollen, engelhaft schönen Anzej in das ferne Nordland flüchtet, muss Summer erkennen, welchen Verrat sie vor Jahrhunderten begangen hat: Einst gehörte sie zu den Zorya, deren Kuss den Sterblichen den Tod bringt. Doch einem Mann mit sanften Augen, der in ihren Armen sterben sollte, schenkte sie die Ewigkeit. Nun fordert Lady Mar, die Herrin des Todes, das Leben zurück, um das sie betrogen wurde ...(Quelle: cbt)


Diese Rezension fällt mir etwas schwer, denn “Ascheherz“ hat mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Bisher haben mich die Werke von Nina Blazon entweder absolut begeistert oder genau das Gegenteil hervorgerufen. Hier bin ich das erste mal etwas unschlüssig...

Eigentlich gefielen mir Setting, Atmosphäre und auch die geheimnisvollen Gegebenheiten rund um die Existenz von “Summer“. Und doch hat es mich nicht durchgehend mitreißen können. Dafür war der Story Verlauf einfach zu sprunghaft, wirkte auf mich teils sehr ungeordnet und eine klare Linie zeichnete sich nicht durchgehend ab.

Die Hauptfigur lernt der Leser zunächst als relativ normales Mädchen kennen, das sich als Theater Schauspielerin ihr Nötigstes zum Leben verdient, aber ständig das Gefühl hat verfolgt zu werden und das nicht nur in ihren Träumen. Da sie sich an nichts außer ein paar rätselhaften Fragmenten aus ihrer Vergangenheit erinnern kann, lebt Summer in ständiger Angst und gibt sich anderen gegenüber unnahbar, was ich recht gut nachvollziehen konnte.

Auch die vorsichtige Annäherung zwischen, dem sonderbaren, scheinbar aus dem Nichts aufgetauchten, Anzej und ihr konnte überzeugen und brachte mit der gemeinsamen Flucht vor dem “Blutmann“ schon eine große Portion Atmosphäre ins Spiel, die nicht nur düster und mysteriös war, sondern auch mit fantastischen Erzählungen über die fremden Nordlande punktete.

Aber schon bei der Überfahrt dorthin wird Summer bewusst, dass mit ihrem Begleiter/Beschützer etwas ganz und gar nicht stimmt und die Flucht beginnt von Vorne, diesmal nicht nur noch vor dem “Blutmann“...

Zitat:
"Jeder, der mich ruft, gibt mir einen Namen. Aber eines bleibt immer gleich: Ich schenke den Tod!"

Bis hierhin verlief die Handlung noch stimmig, doch  im weiteren Verlauf wurde das Szenario immer unstrukturierter. Im einen Moment prasseln tausend neue Eindrücke, Namen und Figuren auf den Leser ein und im nächsten ziehen sich einzelne Szenen endlos dahin, weshalb kurze Abschnitte nur überflogen wurden. Dadurch kam bei mir teils mehr Verwirrung auf, als Faszination an der kreativen Idee, die wieder den Einfallsreichtum der Autorin zeigt.

Liebevoll beschriebene Orte, Figuren/Wesen unterschiedlichster Art, Hintergründe zur Geschichte der Todesfeen und Sucher und die eigentlich einnehmende Liebesgeschichte zwischen Summer und ihrem zunächst schlimmsten Alptraum konnten sich nicht komplett entfalten, weil vieles sehr gehetzt wirkt. Genauso wie einige interessante (Neben-)Charaktere noch mehr Ausarbeitung vertragen hätten, denn gerade das Haifisch Mädchen hatte meine Neugier geweckt, ebenso die Tierläufer. Es gab verschiedenste bemerkenswerte Ideen, die ich gerne noch näher betrachtet hätte.

Im Endeffekt wurde in dieses Werk eine Vielzahl kreativer und fantastischer Ideen eingearbeitet für die ein einzelnes Buch in dieser Form unzureichend war. Ausnahmsweise bin ich hier der Meinung, dass detailreichere Ausarbeitungen, zu den umfangreichen Ansätzen, dieser Fantasy Geschichte gerechter geworden wäre.

So konnte “Ascheherz“ von Nina Blazon im Vergleich zu anderen Werken dieser Autorin nicht durchgehend überzeugen, hat aber trotzdem Eindruck hinterlassen.


“Ascheherz“ hätte mit einer grandiosen Grundidee und einem riesigen Spektrum weiterer fantastischer Ideen ein Highlight werden können. Leider wirkte der gesamte Geschichtsaufbau oftmals überladen und ohne Struktur. Die Faszination um Summers Dasein hat mich in vielen Momenten trotzdem gepackt und konnte mit einem stimmigen Ende rühren.
Für Leser die umfangreiche Fantasywelten mögen und bei der Ausarbeitung auch gerne mal ein Auge zudrücken.

Erzählstil+Umsetzung: 4 von 5
Idee+Ausarbeitung: 3 von 5
Charaktere: 4 von 5
Verlauf/Tempo: 3 von 5

Gesamtwerk:

3 ½ von 5

Insgesamt ein beeindruckendes Szenario, aber die Gesamtumsetzung nur mittelmäßig.


Weitere Bände aus der Faunblut Welt:
Faunblut (Rezension)
Der Winter der schwarzen Rosen




2 Kommentare:

  1. Hi Katie!

    Oh, na dann bin ich mal gespannt, wie es mir gefällt! Die anderen beiden fand ich ja super, und Ascheherz ist bei mir für den Dezember geplant. Jetzt bin ich noch neugieriger drauf :)

    Liebste Grüße, Aleshanee

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  2. Hey :)

    Ich bin, wie Aleshanee, ebenfalls ein großer Fan von Nina Blazon (bis jetzt konnten mich ihre historischen und fantastischen Romane überzeugen). Aber ich kann mir auch vorstellen, dass ihre ersten Bücher noch nicht das Niveau der der anderen haben.

    Es ist auf jeden Fall schade, dass dich dieses Buch nicht völlig begeistern konnte. Trotzdem möchte ich mir ebenfalls bald eine Meinung dazu bilden.

    Liebe Grüße,
    Lena

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