10 März 2014

[Rezension] "Die Erben der alten Zeit~Der Thul"

Die Erben der alten Zeit #2 - Der Thul
Marita Sydow Hamann
Gebundene Ausgabe: 528 Seiten
Verlag: SANTICUM MEDIEN; Auflage: 1 (24. Februar 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3950365894
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren
EUR 19,80

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 Worum geht's?
Charlie ist dem Tod nur knapp entronnen und hat Heilung und Schutz bei den Schwarzelfen gefunden. Oden ist unwissend, konnte ihr aber das wertvolle Amulett abnehmen und kann jederzeit auf die Erde reisen, um die Menschheit zu unterwerfen.

"Mit Hilfe eines Amuletts, das nun Oden besaß, hatte sie das Nebeltor in diese andere Welt durchquert. Eine Welt so grundverschieden von der Erde, wie man es sich selbst in seinen kühnsten Träumen nicht ausmalen konnte. Eine Welt in der Fabeltiere und Magie so normal waren, wie Hunde und Elektrizität auf der Erde." S. 53

Nun sitzt Charlie auf Godheim fest und wieder steht sie am Anfang ihrer Mission.
Der einzige Anhaltspunkt sind ihre Visionen von der jungen Frau, die von einer anderen Welt hierher gereist ist. Sie muss ein fehlendes Puzzleteil sein und deshalb will Charlie sie finden.
Doch die Freundschaft zu ihren Gefährten Tora und Kunar hat Risse bekommen.
Werden sie ihr überhaupt noch bei der Suche helfen?

Währenddessen hat Hanna, mit ihren Fähigkeiten, geschafft Oden's Aufmerksamkeit zu erregen und ist inzwischen seine Bedienstete. In dem Küchenjungen Aslan findet sie einen Verbündeten und plant ihre Flucht.
Doch dabei stößt sie auf die alte Fulla und erfährt Dinge, die ihr einen anderen Weg weisen...

Sora ist auf ihrer Reise durch den Nebel in den Hochebenen Godheim's angekommen. Dort lebt das friedliche Volk der Pferdemenschen, die sie wie eine der ihren in ihre Gemeinschaft aufnehmen.
Sora erzählt ihre Geschichte und es scheint, dass ihre Ankunft der Schlüssel zur Prophezeiung ist.

Nur ein Mensch kennt die jahrtausende währenden Überlieferungen der Vergangenheit: Der Thul.
Kann er die Geheimnisse der alten Zeit lüften?

Der Kampf um das Schicksal der Welten geht weiter...


Meine Meinung 
Eines vorweg: Wer von Band 1 "Die Erben der alten Zeit~Das Amulett" schon begeistert war, wird auch den zweiten Teil mögen.
Die Autorin lädt auch in der Fortsetzung mit viel Liebe zum Detail und wunderschön eingearbeiteten Beschreibungen in eine fantastische Welt voller Magie, einzigartiger Wesen und erfrischenden Ideen ein.
Genau das konnte mich schon an den Auftakt fesseln.

Das Abenteuer startet dort, wo es im ersten Buch endet und hat mich dadurch problemlos an die Handlung anknüpfen lassen: 
Charlie, Kunar, Tora und Biarn haben Schutz bei den Schwarzelfen gefunden, trainieren ihre magischen Fähigkeiten und wappnen sich für die Weiterreise auf der Suche nach der gefangenen Hanna, der mysteriösen Frau aus Charlie´s Vision und dem Amulett. 
Nachdem Charlie allerdings preisgegeben hat, dass sie ein Mädchen ist, fühlt sich vor Allem Kunar von ihr verraten und möchte nichts mehr mit ihr zu tun haben. Tora´s Vermittlungsversuche schlagen fehl und die ganze Expedition ist zum Scheitern verurteilt. 
Biarn kann wieder nicht bleiben und behält das Rätsel um sein Doppelleben für sich, was ihn schon im ersten Band sehr geheimnisvoll und interessant gestaltet hat.

Währenddessen bekommt der Leser einen, wie ich finde, viel tieferen Einblick in Sora. 
Sie lebt nun bei den Kentauren bzw. Pferdemenschen, die für ihre Pegasus Zuchten bekannt sind und fernab Oden´s Machenschaften ein relativ abgeschottetes Leben führen.
Doch das Sora genau an diesem Punkt, bei ihrer Reise durch den Nebel, angekommen ist hat eine besondere Bedeutung und sie wird auch noch erfahren warum. 

Hanna war schon immer rebellisch und auch in Gefangenschaft zeigt sie ihre selbstsichere und mutige Seite, schafft es aber gleichzeitig die Gefolgsleute Oden´s um ihren Finger zu wickeln und eine Fassade aufzubauen, die nicht mal der Herrscher Godheim´s selbst zu durchschauen vermag.

"An einem sonnigen Tag Ende Vâr brachen sie auf. Drei Kentauren, fünf Menschen, ein Einhorn und ein schneeweißer Pegasus namens Hravn. Sie waren entschlossen, Odens Herrschaft zu beenden und die Prophezeiungen wahr werden zu lassen." S. 446

Diese Fortsetzung hat es in sich und brilliert mit hervorragend ausgearbeiteten Charakteren, einer stetigen Weiterentwicklung der Grundgeschichte und vielen Antworten auf Fragen aus dem ersten Band. Dabei nimmt die Handlung zudem mehr Tempo auf, als der Auftakt. 

Interessant hat sich für mich auch der Perspektiven Wechsel gestaltet, denn die Autorin widmet sich liebevoll den einzelnen Figuren in ihren Situationen und zeigt damit die Vielschichtigkeit ihrer fantasievollen Welt Godheim.
Aber auch ein Blick auf die Erde und dem voranschreitendem Chaos wird gewährt und hätte aus meiner Sicht noch umfangreicher ausgebaut werden können.

Die Überschrift lautet "Der Thul" und ich war sehr gespannt was es damit auf sich hat. Ich bin von einer weiteren Bedrohung ausgegangen, aber letztendlich ist genau Dieser des Rätsels Lösung. Er, Ragnar, verwaltet das Wissen der vergangenen Zeit, welches von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Diese Person sorgt für Aufklärung, hätte aber interessanter dargestellt werden können und seine Erzählungen stilistisch prägnanter.

Auch das Finale konnte mich nicht ganz so mitreißen wie es im ersten Band der Fall war. Trotzdem hat mich das Ende und eine bestimmte Entwicklung zweier Hauptcharaktere wieder neugierig gemacht und ich bin sicher, dass Marita Sydow Hamann einen fulminanten Abschluss kreieren wird. Denn die Puzzleteile haben sich zum größten Teil zusammen gefügt und warten nun auf die alles entscheidende Endphase.

Darin wird dann wohl auch Charlie´s geheimnisvolle Vergangenheit und ihr Platz in dieser Welt, der durch einige einfallsreiche Wendungen wieder voller Rätsel steckt, endlich aufgelöst.

Nun heißt es leider wieder warten. Aber nach dieser Vorlage, mit zwei gelungenen Bänden, steht einem krönenden Abschluss nichts mehr im Weg und ich freue mich darauf!


Fazit:
Pro:  Erfrischende Ideen, detailreiche und liebevolle Charaktere, viele Antworten, Charlie´s Geschichte bleibt rätselhaft, eindrucksvolle Kulisse 
Kontra: Der Thul bleibt etwas zu oberflächlich, temporeiche Szenen hätten spannender dargestellt werden können

 "Die Erben der alten Zeit~Der Thul" von Marita Sydow Hamann konnte mich mit einer liebevolleren Charakter Darstellung und insgesamt gelungeneren Umsetzung noch mehr begeistern als der Auftakt.
Viele Rätsel wurden gelöst und doch hat es die Autorin geschafft die Geheimnisse rund um Charlie und den Widersacher Oden aufrecht zu erhalten.
Nebenbei entführt die Geschichte auch im zweiten Band in eine magische Welt, die eine fesselnde Atmosphäre schafft.
Eine Prophezeiung voller Wunder und fantastischer Wesen die den Leser die Realität vergessen lassen und aus der man nur ungern wieder auftauchen möchte.
Nehmt Euch die Zeit dieses Abenteuer zu erleben!


Bewertung:
Idee: 4,5/5
Charakterdarstellung: 4,5/5
Schreibstil: 4/5
Aufbau/Umsetzung: 4,5/5

Gesamtbewertung
Sehr gute
4 von 5




      
©Katies fantastisch dystopische Bücherwelt

Die Rezension zum ersten Teil gibt es HIER!
Quelle


Mein herzliches Dankeschön für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars geht an die Autorin Marita Sydow Hamann und Grassroots Edition.

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