02 Januar 2014

○[Rezension]○ Die Welt wie wir sie kannten von Susan Beth Pfeffer

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Worum geht's?
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"Sie bog auf den Supermarkt-Parkplatz ein, und ich bekam einen ersten Eindruck von dem Wahnsinn, der hier ausgebrochen war. Überall stürzten sich Leute auf die Einkaufswagen, schrien und brüllten, und zwei Typen prügelten aufeinander ein."
Zitat S.48

Zum Inhalt:
Es ist DAS Ereignis, als bekannt wird, dass ein riesiger Asteroid auf den Mond knallen wird. Niemand in Miranda's Heimatstädtchen redet mehr von etwas anderem: Medien berichten davon und selbst in der Schule dreht sich Alles nur noch um den Mond. Sogar mit bloßem Auge soll der Aufprall zu sehen sein.
Auch Miranda's Mum ist in heller Aufregung, während sie selbst eher genervt von dem ganzen Tamtam ist und sich viel mehr auf den Besuch bei ihren, von ihrer Mutter getrennt lebenden, Dad freut.
Trotzdem verfolgt auch sie, mit ihren Geschwistern dieses Spektakel. Und dann ist es soweit! Doch plötzlich ist Alles ganz anders, denn es ist der Urknall schlechthin: Der Strom fällt aus, die Menschen geraten in Panik und die ganze Welt befindet sich im Ausnahmezustand.
Der Mond wurde aus seiner Umlaufbahn befördert und mit ihm wurden alle Naturgesetze außer Kraft gesetzt, die bisher galten.
Abgeschnitten von der Außenwelt beginnt für Miranda und ihre Familie ein Kampf ums Überlebenden und Niemand weiß, ob es je wieder die Welt geben wird, wie sie sie kannten...





Charaktere:
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Die sechzehnjährige Miranda führt ein ganz normales Teenager leben. Als Scheidungskind freut sie sich besonders auf die Sommerferien, weil sie dann ihren Vater besuchen kann. Auch kleinere Zankereien und Eifersüchteleien auf ihren kleinen und immer direkten Bruder Jonny gehören dazu. Als die Katastrophe eintrifft steht sie zunächst im Hintergrund, fühlt sich hilflos und überlässt ihrem großen Bruder Matt, den sie für seine Stärke, Klugheit und seinen Einfallsreichtum bewundert und ihrer Mutter die Führung. Die nette alte Nachbarin, Mrs Nesbitt und der neue Freund ihrer Mutter ,Peter, stehen ihnen in dieser schweren Zeit immer wieder hilfreich zur Seite. Doch eher unfreiwillig entwickelt sie sich immer mehr zu einer starken Persönlichkeit und ist am Ende Diejenige, die Entscheidungen treffen muss.

"Ich lag also im Bett, mit Flanellschlafanzug, Morgenmantel und zwei paar Socken, drei Wolldecken und einer Steppdecke, und versuchte zu entscheiden, was schlimmer war: Kälte oder der Hunger."
Zitat S. 235



Charakter Darstellung/Schreibstil/Aufbau/Idee:
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Sehr eindringlich und emotional beschreibt die Autorin Miranda's auf und ab der Gefühle. Glaubwürdig und nachvollziehbar erlebt der Leser aus ihrer Sicht, die anfängliche Hoffnung und das Nicht-Begreifen der Ereignisse, bis hin zum Realisieren, der Hoffnungslosigkeit und die Verzweiflung. Auch alle anderen Charaktere bekommen durch Miranda's Beschreibungen Tiefe und zeigen wie jeder völlig unterschiedlich mit der Situation umgeht und sie wahrnimmt.
Im Tagebuchformat schreibt die Hauptfigur ungeschönt und erschütternd wie alles begann und sich weiterentwickelt. Fast ein Jahr lang schildert Miranda, wie die Jahreszeiten verrückt spielen und Alles immer schlimmer wird. Dadurch baut sich direkt eine starke Bindung zu ihr auf und es wird sehr tiefgründig auf die Ereignisse eingegangen, sodass das Gefühl entsteht selbst ein Teil dieser Geschichte zu sein.
Durch diese schriftliche Umsetzung bleiben die Kapitel kurz, fliegen nur so dahin und machen durch die Unwissenheit der Protagonisten und vielen Fragen immer wieder neugierig auf den weiteren Verlauf. Spannende Einlagen bleiben zwar Mangelware, aber dieses psychologisch ausgefeilte Szenario hat das auch nicht unbedingt nötig, denn man fiebert die ganze Zeit über mit allen Beteiligten mit und möchte, genau so wie sie, einfach nur wissen: Wie geht's weiter? Gibt es eine Zukunft? Hoffnung?
So verläuft die Geschichte sehr realitätsnah und düster und zeigt das Schicksal einer(von vielen) betroffenen Familie, die zusammenhält, egal wie schwer die Zeiten sind. Nur einige Stellen kamen mir zu abrupt daher und das Verhalten der anderen Betroffenen aus der Stadt war einfach zu "nett" für so eine Katastrophe. Überfälle? Gewalt? Das fehlte einfach, auch wenn es ein Jugendbuch ist.
Die Grundidee überzeugt mit einer gut durchdachten apokalyptischen Vision, mit der Niemand gerechnet hätte, obwohl sie und die daraus resultierenden Folgen durchaus vorstellbar sind. Gerade das macht dieses Szenario einfach nur beängstigend und glaubwürdig.


Fazit:
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"Die Welt wie wir sie kannten" von Susan Beth Pfeffer glänzt mit einer erschreckend und durchaus glaubhaften Zukunftsvision der Apokalypse auf Erden, starken Charakteren und traurigen Schicksalen. Niemand hätte damit gerechnet und doch ist es passiert! Miranda vermittelt mit ihren Tagebucheinträgen eindringlich wie es sein kann, wenn die Hoffnung auf eine weitere Zukunft, dass Einzige ist was bleibt.
Beängstigend, emotional und erschütternd hat dieser Auftakt einer Trilogie eine Leseempfehlung verdient, auch wenn es noch steigerungsfähig gewesen wäre.

Bewertung:
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Inhalt: 5/5
Charakterdarstellung: 5/5
Schreibstil: 4/5
Aufbau: 4/5 

Gesamturteil:
Sehr gute
4 von 5




©Katies fantastische Bücherwelt

Folgebände:
 Quelle

6 Kommentare:

  1. Ich stimme dir im Großen und Ganzen zu :) Ich fand das Verhalten der anderen Stadtbewohner aber nicht zu "nett", ich denke eher, dass so etwas wie Überfälle etc. in diesem ganzen Chaos einfach untergegangen sind und Miranda selbst davon nicht mehr so viel mitbekommen hat.
    Eine schöne Rezension :)

    Liebe Grüße
    Chrisi

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  2. Jetzt wo Du das so sagst, leuchtet das tatsächlich ein. Da habe ich noch gar nicht drüber nachgedacht! :) Trotzdem hätte ruhig ein wenig mehr passieren können! :D

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  3. Ich habe das Buch immer noch nicht gelesen. Dabei sind die meisten Stimmen ja doch ganz positiv und ich finde die Idee auch echt gut. Außerdem finde ich den Titel klasse. Es steht weiterhin auf meiner Wunschliste...

    LG

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  4. Dieses Buch hatte ich bisher noch gar nicht entdeckt. Klingt aber echt spannend und wandert deshalb direkt mal auf meinen Wunschzettel :-)

    LG Michaela

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  5. So unterschiedlich sind die Meinungen. Ich habe mir nicht einmal die Mühe gemacht das Buch zu rezensieren, da ich es so schlecht fand. Die Emotionen kamen überhaupt nicht bei mir an. Ich fand die Protagonisten fade und die die gesamte Geschichte auch. Einzig die von dir erwähnte Stelle mit der Nachbarin war ein klein wenig emotional. Für mich ein Buch, welches ich niemandem empfehlen würde.
    LG
    Yvonne

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  6. Ich habe diese Reihe geliebt! Habe sie bei einer Booktuberin entdeckt und dann in unserer Stadtbibliothek gesehen und gleich mitgenommen. Das Schlimme an dieser Geschichte ist ja, dass es eigentlich nicht so abwegig ist, was dort passiert und die Autorin sich somit nicht irgendeinen Müll zusammen gesponnen hat :D

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