07 November 2013

[Rezension] "Am dreizehnten Tag"-Gesamtausgabe von Regina Mengel

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Die Covergestaltung passt zum Inhalt, denn es zeigt die Hauptprotagonistin Susanna und auch die Landschaft in der sich der Großteil der Geschichte abspielt.

Worum geht's?

>>"Sajadi zurafai, teqisma sadi en bayadi", flüsterte er. "Ich verneige mich vor der Glücklichen, deren Schicksal bestimmt eine Reise in die Wüste"<<
Zitat S. 37

Nachdem Susanna vor einigen Jahren ihre Mutter durch einen Unfall verloren hat lebt sie nur mit ihrem Vater Albin, der einen Teeladen betreibt,zusammen. Für beide ist es nicht leicht mit dem Verlust umzugehen und gerade Albin wirkt oft abwesend. Unterdessen schlägt sich Susanna mit den typischen (Schul-)Alltagsproblemen rum, bis es kurz vor ihrem dreizehnten Geburtstag zu komischen Vorfällen kommt. Wildfremde Menschen stellen sich ihr in den Weg, nuscheln unverständliche Worte, um ihr im nächsten Moment Blütenblätter vor die Füße zu werfen, ein seltsamer Brief erreicht sie und ein Paket, das noch mehr Rätsel aufgibt...
Mit ihrem neuen Freund Patrick macht sie sich auf die Suche nach des Rätsels Lösung und findet sich in einer fremdartigen Welt voller Magie, fantastischen Wesen und bösen Schurken wieder. Noch ahnt sie nicht, dass ihr eine, schier unlösbare, Bestimmung bevorsteht...


Charaktere:

Regina Mengel hat liebevoll ausgearbeitete Charaktere geschaffen, die mit ihren Eigenarten, die Charakterzüge betreffend, auf ganzer Linie glänzen. Obwohl der Leser, im Lauf der Geschichte, auf sehr viele Protagonisten stößt gibt es keinerlei Zuordnungsprobleme. Außerdem wurden die bildlichen Beschreibungen unauffällig in die Geschehnisse eingearbeitet und lassen der Fantasie noch genug Spielraum, um sich ein ganz eigenes Bild von den Figuren zu kreieren. Auch die Handlungsstränge verlaufen realistisch und nachvollziehbar.

Sehr gefallen hat mir vor Allem Susanna's (psychische) Entwicklung vom eher vorsichtigen und unsicheren Mädchen zur jungen Erwachsenen, die weiß was sie will. Patrick überzeugt mit seiner (teilweise) flapsigen Art und großer Willensstärke. Seine, wie auch Susanna's, Gedankengänge sind einfach herrlich und völlig aus dem Leben gegriffen. Die Prinzessin, Fatma, gibt diesem Abenteuer mit ihren rebellischen, etwas zickigen und temperamentvollen Zügen dazu noch die letzte Würze. Und ihr etwas tollpatschiger und einfach nur liebenswürdiger Begleiter "Der kleine Muck"(dessen Name reinste Ironie ist) konnte nach und nach mein Herz erwärmen.
Aber nicht nur die Ausarbeitung und Darstellung ist lobenswert, sondern auch die einzigartigen Charakter Ideen. Die Autorin präsentiert nämlich ein perfektes Zusammenspiel von Schicksal, Zufall, Übel, Gleichgewicht (und Glück). Diese Begebenheiten sind ganz und gar nicht charakterlos, sondern wurden in dieser Geschichte sehr einfallsreich von verschiedenen Figuren verkörpert und offenbaren nach und nach ihre Hintergründe und Geheimnisse. Eine herausragende und gelungene Idee, wie ich finde.

Schreibstil/Aufbau/Idee:

Flüssig und leicht verständlich lässt Regina Mengel den Leser vom Hier und Jetzt(Bas-Ta-Bata) in eine märchenhafte Welt(Kis-Ba-Shahid) aus 1001 Nacht eintauchen. Das gelingt der Autorin, vor Allem, durch die teils poetische Erzählweise und sehr bildhaften (Landschafts-) Beschreibungen.
Geschildert aus der dritten Person bekommt der Lesende erstmal einen Einblick in Susanna's Leben und lernt sie kennen, ohne unnötige Details. Schon in diesem Anfangsstadium kommen die ersten Rätsel auf, die sich im Verlauf häppchenweise mehren und über die gesamte Geschichte verteilt, zum größten Teil, gelüftet werden. Dadurch wird die Neugier und der Spannungsbogen konstant aufrecht erhalten und der Leser an das Buch gefesselt.
Rasante Szenen gibt es eher weniger, aber das hat "Am dreizehnten Tag" auch gar nicht nötig, denn die vielen Geheimnisse und Puzzleteile, die zusammen gefügt werden wollen, haben mich immer auf Trab gehalten. Außerdem runden viele humorvolle Szenen das Geschehen wundervoll ab.
Was besonders beeindruckt ist die wirklich gut durchdachte Grundidee, die sich bis zum grandiosen Finale stetig weiterentwickelt, nur wenig Logik Fehler beinhaltet und mit der Schlusssequenz viel Potenzial für eine Fortsetzung mit bringt. Und auch der Ausbau dieser fantastischen Welt konnte mich mit einer faszinierenden Tierwelt und ganz eigenen Bräuchen und Sitten begeistern.
Gestört haben, im letzten Teil, nur ein paar zu langgezogene Formulierungen, die durch Weglassen bestimmter(unnötiger) Sätze nicht entstanden wären.

Fazit:

"Am dreizehnten Tag" von Regina Mengel ist eine wahrhaft zauberhafte Geschichte, die mit einer Kombination aus Gegenwart und Märchen aus 1001 Nacht, einer gut durchdachten und ausgearbeiteten Grundidee, sympatischen Charakteren und vor Allem einer detailreichen und liebevoll dargestellten magischen Welt punktet. Wäre die Gesamtausgabe nicht so vielseitig gewesen, hätte ich sie in einem Rutsch durch gelesen. Gerne wäre ich noch länger Teil dieses Abenteuers, mit einem ganz eigenen Charme, geblieben.
Das Ende lässt, auf jeden Fall, auf eine Fortsetzung hoffen!

Bewertung:

Inhalt: 5/5
Charakterdarstellung: 5/5
Schreibstil: 4/5
Aufbau: 4/5

Gesamturteil:
Knappe, aber verdiente
5 von 5

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