17 September 2016

{Rezension} Das Meer der tausend Seelen von Carrie Ryan

Carrie Ryan
Das Meer der tausend Seelen, Band 2
Jugendbuch, Postapokalypse
Taschenbuch: 480 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (10. September 2012)
ISBN: 978-3453529779
Originaltitel: The Dead Tossed Waves - The Forest of Hands and Teeth Book 2




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Stephen King meets Suzanne Collins

Die junge Gabry lebt mit ihrer Mutter Mary in Vista, einer der wenigen geschützten Zonen des Protektorats. Für die Bewohner von Vista gibt es nur eine Regel: Verlasse niemals die schützenden Mauern der Stadt! Denn draußen warten die Mudo, deren unstillbarer Hunger tödlich ist. Als Gabry, ihre große Liebe Catcher und seine Schwester Cira eines Abends dieses Gebot missachten, kommt es zur Katastrophe ...



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Diese Fortsetzung macht einen großen Sprung in die Zukunft und aus dem jungen Mädchen Mary ist eine erwachsene Frau geworden. Mit ihrer Tochter Gabrielle bewohnt sie den Leuchtturm in Vista. Von Zäunen umgeben ist dieser Ort sicher, so lange die Bewohner die Grenzen nicht überschreiten. Denn hinter den Barrieren wartet das Grauen. Untote, Mudo genannt, gieren nach Menschenblut, nur darauf aus diese zu ihresgleichen zu machen. Die wichtigste Regel lautet, niemals den geschützten Bereich zu verlassen und Gabry hält sich strikt daran und gilt daher unter den Jugendlichen als Außenseiterin und Angsthase.

Während die Gleichaltrigen abendliche Touren zum stillgelegten Freizeitpark nebenan unternehmen, verbringt sie die Zeit damit, ihrer Mutter mit dem Leuchtturm zu helfen. Doch eines Tages lässt sie sich von ihrer besten Freundin, Cira, und ihrem Bruder Catcher,für den sie schon länger mehr als nur Freundschaft empfindet, auf eine Erkundungstour ein. Mit weiteren Gleichgesinnten entdeckt Gabrielle eine völlig neue Welt und ihr Herz schlägt Purzelbäume, als Catcher ihre Gefühle für ihn erwiedert. Ein Moment, den sie am Liebsten für immer festhalten möchte. Doch dann geschieht das Unfassbare. Die Gruppe wird angegriffen und die grausame Realität lässt die Ereignisse überschlagen. Am Ende bleibt Gabrielle nichts anderes übrig, als die Flucht in eine Gegend, die ihre Mutter vor vielen Jahren hinter sich ließ. Der Wald der tausend Augen...


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Es ist sehr lange her, seit ich die Geschichte um, die damals noch junge, Mary im ersten Band “Wald der tausend Augen“ begeistert verfolgt und beendet habe. Zunächst war ich auch etwas enttäuscht und skeptisch, als ich herausfand, dass die Fortsetzung nicht direkt an die vergangenen Ereignisse anknüpft, sondern Jahre später mit der Tochter in der Hauptrolle fortfährt.

Trotzdem wurde ich von dem klaren und gleichzeitig sehr poetisch angehauchten Erzählstil sofort wieder gefangen. Schon zu Beginn flackerten viele Erinnerungen wieder auf, obwohl die Ereignisse sehr schnell auf mich niederprasselten und ich kaum Zeit bekam, mich auf die neuen Figuren einzustimmen.

Nach dem überstürzten Einstieg wird der Verlauf aber erstmal ruhiger und Gabry zeigt in vielen Gedankengängen ihre von Selbstzweifel geplagte Seite, die nicht immer leicht nachzuvollziehen war. Still und zurückhaltend denkt sie viele Handlungen, entscheidet sich aber aufgrund ihres ängstlichen Wesens dagegen. Nach dem Unglück schwelgt sie ständig in Selbstmitleid und Erinnerungen. Erst als ihr der wortkarge und wilde Elias begegnet, der ihr immer wieder die gegenwärtige Lage ungeschönt vor Augen hält, beginnt sie impulsiver, aus dem Bauch heraus, zu handeln. Bis zum Ende wurde aus dem zurückhaltenden und ängstlichen Mädchen eine selbstbewusstere und mutigere Persönlichkeit, die ich auf dem langen Weg dorthin lieb gewinnen konnte.

"Das Leben besteht aus Risiken. Man nimmt die Vergangenheit zur Kenntnis, schaut aber nach vorn. Leben bedeutet, Fehler zu riskieren, aber zu glauben, dass wir alle Vergebung verdient haben."
Seite 382

Positiv überrascht wurde ich von Mary's Rolle, die am Ende von Band 1 und durch die große Zeitlücke zwischen den beiden Geschichten, eine Menge Fragen aufwarf. Eingeflochten in die gegenwärtige Handlung offenbarten sich nach und nach alle Antworten. Geheimnisse konnten aufschlussreich erkundet werden und ich war fasziniert wie stimmig sich die einzelnen Teile zusammenfügten. Dadurch fand Mary's Vergangenheit eine zufriedenstellende Aufklärung und der Weg für ihre Tochter war geebnet.

Aufgrund dieses Aufbau's wirkt der komplette Verlauf flüssig, glaubhaft und mein Vorstellungsvermögen lief auf Hochtouren. Während sich diesbezüglich der rote Faden durch die Geschehnisse zieht, machten viele Rückschläge klar, wie schwierig und fast schon hoffnungslos die Reise ist. Diese Ausweglosigkeit hat die Autorin düster, brutal und atmosphärisch dicht untergebracht und die Prise Romantik dadurch nicht schnulzig, sondern realistisch eingearbeitet.

Das Finale hätte ich mir zwar anders gewünscht, aber man ist nun mal nicht bei einem Wunschkonzert und mit dem Wissen das der letzte Teil dieser Trilogie noch bereit steht, bleibt die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit interessanten Figuren erhalten.

>>Manchmal muss man am meisten an den Dingen festhalten, die man nicht berühren kann.<<
Seite 402


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Auch wenn “Das Meer der tausend Seelen“ von Carrie Ryan nicht ganz an den Vorgänger herankommt, war ich wieder absolut mitgerissen von dem klaren, poetisch angehauchten Schreibstil, der eigentlich so gar nicht zu einem Zombie Roman passen will. Aber gerade dadurch sticht diese Trilogie einzigartig aus der breiten Masse heraus.
Authentische Figuren mit vielen Fehlern und Antworten auf, bisher, ungeklärte Fragen, machen diese gut durchdachte Fortsetzung absolut lesenswert, auch wenn ich mir mehr Einfallsreichtum in der Grundidee erhofft hatte.
Ich freue mich auf den Abschluss.

Schreibstil: 4-5/5
Idee/Handlung: 3/5
Charaktere: 4/5
Hintergründe/Ausarbeitung: 4-5/5
Spannung/Tempo: 3-4/5

Gesamtumsetzung 

 4 (4,0) von 5 


Die komplette Reihe:

  1. Wald der tausend Augen (2011)
  2. Das Meer der tausend Seelen (2012)
  3. Die Stadt der tausend Schatten(2013)


Ähnliche Bücher:
-Ashes Reihe von Ilsa J. Bick
-Lost Land Trilogie von Jonathan Maberry

6 Kommentare:

  1. Huhu Katie,

    oh, wie schön! Das Buch ist auch noch auf meiner Wunschliste, da ich den 1. Band ebenfalls wirklich gut fand. Ich habe bisher noch nicht von vielen gesehen, dass sie das Buch gelesen haben. Dann stehe ich also nicht allein da. :)

    Schade, dass dich die Fortsetzung nicht ganz so überzeugen konnte, aber 4 Schmetterlinge sind ja auch noch gut. :)

    Lieben Gruß
    Steffi

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  2. Bei mir ist es auch schon lange her, dass ich den ersten Teil begeistert gelesen habe. Inzwischen erinnere ich mich kaum. Muss man die Vorgeschichte noch wissen? Ich weiß zum Beispiel nicht mehr genau, was die Mudos sind. Und wer war noch mal Mary? Oh je!

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    1. Mary war das Mädchen aus dem Dorf, welches damals durch diese Tunnel im Wald der tausend Augen nach einem Ausweg gesucht hat. Die Mudo wurden dort als Ungeweihte bezeichnet. Ist auch bei mir Jahre her gewesen, aber ich fand schnell die Erinnerungen wieder, weil die Geschichte von ihr recht gut auf-und eingearbeitet wurde.

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    2. Super, danke. Ich wusste nicht mehr, dass es ein Mädchen war. 😁

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    3. Ist eh wurscht, da die Fortsetzung nicht mehr viel mit Mary zu tun hat. Das waswichtig ist, erfährt man halt nebenbei. Ansonsten dreht sich die Fortsetzung um andere Figuren. 😝

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  3. Hallo Katie,
    Deine Rezension macht mich so neugierig, dass ich mir nun den ersten Band auf die Wunschliste gepackt hab :)
    Danke fürs vorstellen,
    Liebe Grüße
    Ela

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