27 März 2014

[Rezension] ~Pans Geheimnis~ Caroline G. Brinkmann

Titel: Pans Geheimnis
Jugendbuch
Autorin: Caroline G. Brinkmann
Taschenbuch: 168 Seiten
Verlag: A. Fritz Verlag; Auflage: 1
Erschienen: 24. Januar 2014
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3944771038
Größe und/oder Gewicht: 18,8 x 11,8 x 1,2 cm
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Klappentext
Nach einem traumatischen Ereignis, findet sich die junge Emma Winter in einer psychiatrischen Einrichtung für Kinder und Jugendliche wieder. Um sich ihren Problemen nicht stellen zu müssen, unternimmt sie in ihren Träumen gemeinsam mit ihrem Hund Pan Ausflüge in das Fantasiereich Elysion. Schnell muss sie jedoch erkennen, dass auch in ihren Träumen Gefahren lauern. Wenn sie jemals wieder ein normales Leben führen will, muss sie schnell handeln. Doch die Zeit läuft gegen sie.


Zur Buchgestaltung:

Ich muss gestehen, dass ich erst einmal NUR wegen des Covers auf dieses Buch aufmerksam geworden bin. Und es passt, nachdem ich die Geschichte nun gelesen habe, wunderbar zur Story. Das Mädchen soll Emma verkörpern und der Traumfänger spielt auch eine gewisse Rolle in der Handlung. Es strahlt etwas Geheimnisvolles, verträumtes aus und das ergänzt sich perfekt mit Titel und Inhalt. Ein absoluter Hingucker!

Meine Meinung
Die Geschichte beginnt, als Emma schon zwei Wochen in der Psychatrie ist, aber warum genau sie dort eingewiesen wurde, bleibt erstmal ein Geheimnis.

Aus ihrer Sicht schildert die Hauptprotagonistin, wie es ihr dort ergeht und man erfährt, dass sie zunächst nicht reden kann, ohne zu wissen warum. Mit ihren Gedanken führt Emma den Leser sehr direkt und unvermittelt in ihren Alltag hinein, beschreibt die anderen Patienten, wie ihre Ankunft dort ablief, von dem Tagesablauf und dass sie sich von ihrem Vater im Stich gelassen fühlt.
Denn wegen ihm ist sie an diesem Ort gelandet. Sie fühlt sich abgeschoben und fehl am Platz.
Doch in Elysion ist Alles anders. Dort ist alles wunderschön und an ihrer Seite hat sie einen einen süßen und treuen Begleiter, der keine Fragen stellt oder versucht sie zum Sprechen zu bringen. Ihren Hund Pan.
Deshalb flüchtet Emma so oft es nur geht in diese Welt. Als ihr aber der seltsame Junge Mordred begegnet und am Horizont dunkle Schatten aufziehen, muss sie langsam erkennen, dass die Vergangenheit sie einzuholen droht.

>>Ich paddelte hilflos in einem Meer aus Emotionen und drohte darin zu ertrinken. << S. 84

Emma ist ein sehr feinfühliger Charakter, den ich sofort ins Herz geschlossen habe. Sie verdrängt zu Beginn nicht nur ein traumatisches Erlebnis, sondern auch alle Emotionen. Doch mit der Zeit wird ihr klar, dass nicht nur sie mit Problemen zu kämpfen hat, fühlt sich nicht mehr so einsam und beginnt langsam wieder zu sich selbst zu finden. Auch durch die Unterstützung ihrer Leidensgenossen.
Dabei stellt sie sich die "Problematiken" ihrer Freunde ,bildlich, als kleine bösartige, auf der Schulter sitzende Dämonen vor und so traurig und berührend die ganze Handlung ist, haben diese humorvollen Beschreibungen und auch viele unterhaltsame Geschehnisse immer wieder ein Lächeln in mein Gesicht gezaubert. 

Zudem bekommt man dadurch auch einen recht guten Einblick in die Nebencharaktere und es wird nach und nach erklärt warum Diese in der Klinik sind. Dabei achtet die Autorin aber geschickt darauf, nicht zuviel auf einmal preiszugeben und erhält die Neugier dadurch ständig aufrecht.

Auch die Unwissenheit und Reaktionen der Umwelt werden anschaulich, durch Gespräche und bestimmte Ereignisse mit Emma´s Gefährten, eingebunden. Dazu gehört auch das Thema Mobbing und ich finde es klasse, dass die Autorin, in Verbindung mit Emma´s Schicksal, für weitere Aufklärung sorgt.

Mit fortschreitender Handlung eröffnen sich immer mehr Erinnerungen aus Emma´s Vergangenheit und ich bekam ein Gespür dafür, was passiert sein musste um dieses Trauma hervorzurufen. Hier hätte die Autorin auch gerne etwas genauer drauf eingehen können, aber letztendlich wurde die Ursache für ihren Zustand ausreichend aufgeklärt .

Am Anfang dieses Buches noch völlig ahnungslos, hat die Autorin einen fesselnden Spannungsbogen aufgebaut, der den steinigen und immer wieder mit Rückschlägen behafteten Weg der Hauptfigur aufzeigt und sie am Ende vor eine schwere Entscheidung stellt. Dabei spielt die Fantasiewelt noch eine große Rolle und zeigt die Dämonen hinter einer scheinbar perfekten Welt.
Der einnehmende, ausdrucksstarke Schreibstil rundet unterdessen diese kurzweilige Geschichte perfekt ab und gab mir das Gefühl ein Teil des Ganzen zu sein. Einfach schön.

Leider war die Geschichte viel zu schnell vorbei, obwohl ich den tollen Nebencharakteren gerne mehr Zeit gewidmet hätte.
"Pans Geheimnis" war mein erstes Buch von Caroline G. Brinkmann, aber gewiss nicht das Letzte.

>>Eigentlich waren wir eine erschreckend normale Klasse, auch wenn wir natürlich nicht normal waren. << S. 10

Fazit:
Pro: Einnehmender Schreibstil, authentische und sympathische Hauptfigur, glaubwürdige Handlung
Kontra:  Ein paar Seiten mehr mit tieferem Einblick auf die Nebencharaktere, Elysion und Emma´s Vergangenheit wären schön gewesen

"Pans Geheimnis" von Caroline G. Brinkmann beschreibt einfühlsam die Flucht vor der Vergangenheit und den schweren Kampf zurück ins echte Leben.
Ich habe jede Seite von Emma´s  schwierigem Lebensabschnitt inhaliert und fühlte mich in jeder Sekunde als Teil von ihrer Geschichte.
Das verdanke ich einer talentierten jungen Autorin, die sehr berührend und fesselnd schreibt und es mit ihren Beschreibungen schafft, auch immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
Ich bin beeindruckt.

Bewertung:
Idee: 5/5
Charakterdarstellung: 4/5
Schreibstil: 5/5
Aufbau/Umsetzung: 4/5

Gesamtbewertung

4-5 von 5

      
©Katies fantastisch dystopische Bücherwelt

Bilder von Caroline G. BrinkmannÜber die Autorin
Caroline G. Brinkmann, 1987 geboren, verbrachte in ihrer Kindheit viel Zeit mit dem Lesen von Büchern und Ausdenken von Geschichten. Während des Medizinstudiums widmete sie sich in ihrer Freizeit dem Schreiben phantastischer Literatur. Caroline G. Brinkmann ist Mitbegründerin des Tintenfeder-Autorenportals, welches junge Autoren über die Verlagsbranche aufklärt. Sie ist stolze Besitzerin eines Teleskops, einer Hängematte und einem Aufzucht-Set für Urzeitkrebse.

4 Kommentare:

  1. Freut mich das dir Pan gefallen hat.
    Hatte Pan auch so viele Rechtschreibfehler? Denn Kobrin - die schwarzen Türme hatte sehr viele Rechtschreibfehler, warum dieses Buch auch nur 3,5 Sterne erhalten hat. Liebe Grüße

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  2. Nö. Ich glaube auf einer Seite hatte mal ein Wort gefehlt, ansonsten nichs Anderes als in anderen Büchern auch. War gut lesbar. :-)

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    1. Pan war ja mein erstes Buch und Kobrin ist jetzt auf meiner Wuli. Schade, dass es so viele Fehler hat. =( Ich finde, dass raubt immer so ein bisschen den Lesefluss.

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  3. Einw irkliches tolle Cover :) Wahrscheinlich wäre ich auch erstmal wegen des Covers hinterher gelaufen, dass dann am Ende noch so eine tiefgründige Geschichte dahinter steckt ist toll. Der Anfang erinnert mich übrigens etwas an "von ganzem herzen Emily", aber nur ein ganz kleines bisschen, weil man hier am Anfang auch nicht weis wieso die Protagonisten in der Psychatrie ist.
    Tolle Rezi!

    LG Piglet ♥

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